3 unterstützende Gefühle im Arbeits- Führungsalltag: 2. Ärger
Kennen Sie das? Montagmorgen, das Meeting dauert schon 20 Minuten, und ein Kollege kommt zum dritten Mal mit derselben Ausrede. Plötzlich spüren Sie, wie der Puls schneller geht und die Stirn wärmer wird.
Das ist Ärger – und so unliebsam er auch wirkt, er kann ein erstaunlich nützlicher Helfer sein.
Ärger als Signal
Psychologisch gesehen entsteht Ärger nicht durch andere Menschen, sondern durch unsere nicht erfüllten Bedürfnisse. Wenn ich sage: „Das ärgert mich!“, dann bedeutet das eigentlich: „Hier ist mir etwas wichtig – und das wurde übergangen.“ So wird Ärger zum Grenzsignal, das Klarheit schafft – und manchmal auch Antrieb gibt.
Oder, wie die Tibeter sagen: „Unterdrücke den Ärger nicht, aber gib ihm nicht nach.“
Die Dosis macht das Gift
Ein bisschen Ärger kann produktiv sein:
- Er steigert die Energie.
- Er verstärkt den Einsatz für eine Sache.
- Er kann sogar Kreativität beflügeln.
Aber zu viel Ärger lähmt. Er kostet Energie, verschlechtert die Zusammenarbeit und gefährdet im schlimmsten Fall die Gesundheit.
Ärger klug nutzen – statt Türen knallen
Im Arbeitsalltag brauchen wir Wege, um mit Ärger konstruktiv umzugehen:
- Atmung nutzen: Tief ausatmen, bevor man antwortet – der Parasympathikus dankt.
- Unterbrechen: Ein Gespräch vertagen, bevor die Emotion die Führung übernimmt.
- Perspektive wechseln: Sich fragen: „Wie würde ich den anderen verteidigen, wenn ich sein Anwalt wäre?“
- Positiven Kern des anderen finden: Wer nur das Negative sieht, verengt automatisch seinen Blick.
- Bedürfnisse benennen: „Mir ist XY wichtig, deshalb reagiere ich so.“ – das macht Ärger verständlich.
So wird aus Ärger kein Dauerfeuer, sondern eine gezielt eingesetzte Ressource.
Fazit: Ärger als Energiequelle
Ärger ist kein Störfaktor, den es auszumerzen gilt.
Er ist ein Signal, das uns zeigt, wo uns etwas wirklich wichtig ist.
👉 Die Kunst liegt darin, Ärger nicht das Steuer zu überlassen, sondern ihn wie einen starken Motor zu nutzen – dosiert, bewusst und konstruktiv.
Oder, um es humorvoll zu sagen:
„Ärger ist wie Chili – in der richtigen Menge gibt er Würze, in der falschen Menge brennt er dir alles weg.“ 🌶️



