3 unterstützende Gefühle im Arbeits- Führungsalltag- 3. Freude

Neulich erzählte mir eine Führungskraft im Coaching:
„Ich habe meinem Team ein neues Projekt anvertraut – mit Begeisterung! Zwei Wochen später war ich nur noch enttäuscht. Und ehrlich gesagt, auch ein bisschen beleidigt.“

Ich lächle, weil das vielen vertraut ist. Freude und Enttäuschung sind im Führungsalltag eng miteinander verwandt – fast wie Geschwister, die sich ständig necken. Beide zeigen, was uns wichtig ist. Und beide haben enorme Wirkung auf Motivation, Teamspirit und Zusammenarbeit.

Freude als Verstärker

Freude ist das emotionalste Lob, das wir verschenken können. Sie zeigt, dass wir uns mit den Erfolgen anderer verbinden – und schafft Energie, Zugehörigkeit und Kreativität. In Teams wirkt Freude ansteckend: Sie stärkt Vertrauen, beschleunigt Lernprozesse und sorgt für psychologische Sicherheit.
Oder wie Friedrich Nietzsche es formulierte:

„Die Freude an der Arbeit lässt das Werk trefflich geraten.“

Führungskräfte, die Freude sichtbar zeigen, signalisieren: „Ich sehe dich, ich schätze dich, ich freue mich mit dir.“
Das ist keine Nettigkeit – das ist Führungskompetenz auf emotionaler Ebene.

Enttäuschung – ein Signal, kein Urteil

Enttäuschung ist das andere Ende des gleichen Gefühlsbandes.
Sie zeigt: „Eine Erwartung, die ich hatte, wurde nicht erfüllt.“
Doch statt sie zu unterdrücken oder in Ärger umzuwandeln, lohnt es sich, genauer hinzuschauen:

  • Welche Erwartung wurde enttäuscht?
  • War sie klar kommuniziert?
  • War sie realistisch?

Oft sind Enttäuschungen gar keine Katastrophen, sondern Momente der Klärung.
Sie machen sichtbar, was unausgesprochen im Raum stand.

Oder, wie ich es oft in Seminaren sage:

„Eine Enttäuschung ist das Ende einer Täuschung – und der Beginn von Klarheit.“

Zwischen Freude und Enttäuschung liegt Führung

Freude motiviert, Enttäuschung lehrt.
Beides gehört zu echter Führungsarbeit. Denn wer weder Freude zeigt noch Enttäuschung zulässt, bleibt emotional neutral – und damit schwer greifbar für sein Team.

Führungskräfte, die Gefühle bewusst reflektieren, schaffen eine Kultur, in der Leistung nicht nur gemessen, sondern auch gespürt wird.

Fazit: Emotionen als Führungsinstrument

Freude ist der Dünger für Motivation.
Enttäuschung ist der Kompass, der zeigt, wo Erwartungen neu justiert werden müssen.
Beides zusammen bildet den emotionalen Takt, in dem moderne Führung schwingt.

Oder, um es humorvoll zu sagen:
„Wer sich nie freut, hat keinen Antrieb. Wer sich nie enttäuscht, hat keine Erwartungen. Und wer beides kann, hat echtes Leadership.“ 💪

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