Happy Job: Leichter durch den Arbeitstag

Warum fällt es uns manchmal so schwer nach Unterstützung zu fragen oder Aufgaben abzugeben?

Diese Frage begegnet uns nicht nur im Berufsalltag, sondern auch in vielen anderen Lebensbereichen. Dabei gibt es meist zwei zentrale Ursachen:

1. Der innere Antreiber „Sei stark“ Dieser Antreiber verlangt von uns, alles allein zu schaffen – unabhängig, belastbar, souverän. Unterstützung anzunehmen oder gar aktiv um Hilfe zu bitten, erscheint dann schnell als Schwäche. Dahinter steckt oft die Angst, sich verletzlich zu zeigen oder in Abhängigkeit zu geraten. Also kämpfen wir allein weiter – auch wenn es anstrengend ist.

2. Die Geringschätzung des eigenen Selbstwertes Gedanken wie: „Ich will niemandem zur Last fallen“ oder „Meine Probleme sind doch nicht so wichtig“ zeugen oft von einer inneren Geringschätzung des eigenen Werts. Die Größe der eigenen Person und damit die eigenen Bedürfnisse werden unterschätzt.

Doch genau hier liegt der Schlüssel: Übung macht Mut. Beginne mit kleinen Anfragen. Es geht nicht darum, sofort jede Kleinigkeit abzugeben oder – wie meine Tochter es mit kindlicher Begeisterung tut – jede Frage sofort nach außen zu tragen. Vielmehr geht es um das gezielte Bitten um Hilfe in stressigen Phasen oder bei besonders schwierigen Aufgaben.

Die Glücksforschung zeigt uns: Wir fühlen uns am glücklichsten, wenn wir anderen helfen. Warum also nicht den Kolleginnen und Kollegen diese Chance geben? Wenn wir sie um Unterstützung bitten, ermöglichen wir unseren Kolleginnen glücklich zu sein, indem sie uns helfen – und stärken ganz nebenbei unseren eigenen Selbstwert und die Qualität der Zusammenarbeit.

Ein weiterer Stolperstein im Alltag: der Antreiber „Mach es allen recht“ Das Problem ist nicht, dass wir nicht Nein sagen können – wir wollen es oft nicht. Denn ein Nein könnte andere enttäuschen. Und das wiederum kratzt an unserem Bedürfnis nach Anerkennung und Zugehörigkeit.

Diese Haltung wurzelt häufig in früh gelernten Verhaltensmustern: immer freundlich sein, niemandem zur Last fallen, bloß keinen Ärger machen. Doch im Arbeitskontext kann das schnell zu Überforderung und Ausnutzung führen.

Ein einfacher Trick für alle, die schwer Nein sagen können: Sage immer „Ja“ – aber nicht ohne Zusatz!

Beispielsweise bei KollegInnen:

  • „Ja, ich zeige es dir gern – dann kannst du es beim nächsten Mal selbst machen.“
  • „Ja – was ist dein Gegenangebot?“

Beispielsweise bei Vorgesetzten:

  • „Ja, gerne – dann sage mir bitte, bei welcher anderen Aufgabe ich dafür Abstriche machen soll.“
  • „Ja, gerne, dann ändern wir die Priorisierung der bestehenden Aufgaben ……“

Du wirst feststellen: Die Reaktionen auf solch klare Aussagen sind meist ganz unaufgeregt. Die Welt geht nicht unter, die Harmonie bleibt bestehen – und Ihr Selbstwert wächst. Mit jeder dieser Erfahrungen wird es leichter, im richtigen Moment auch einfach mal „Nein“ zu sagen.

Fazit: Wer um Hilfe bittet oder ein Nein formuliert, zeigt nicht Schwäche, sondern innere Stärke und Klarheit. Und genau das brauchen wir – für gute Zusammenarbeit, gesunde Beziehungen und ein ausgewogenes Selbstwertgefühl.

Trau dich, deine Bedürfnisse ernst zu nehmen – es ist kein Zeichen von Schwäche, sondern von Stärke. Wenn du herausfinden willst, wie du das im Arbeitsalltag konkret umsetzen kannst, schreib mir gern eine Nachricht.

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