Junge Generationen sind anders?!

In den letzten Wochen höre ich immer wieder dasselbe Klagelied hinsichtlich „junger MitarbeiterInnen“: Zu geringe Einsatzbereitschaft, Wissen und Entwicklung muss auf dem Tablet serviert werden und sie sind generell nicht Willens die Extrameile zu gehen …. Diese Meinung setzt sich gerne bei Führungskräften durch und dann hilft die selektive Wahrnehmung: Jede Beobachtung, die dieser Meinung entspricht wird gespeichert und gegenteiliges Verhalten wird nicht mehr wahrgenommen. Um im Schubladen- Denken zu bleiben, gibt es aus meiner Sicht auch positive Seiten: Junge MitarbeiterInnen übernehmen gerne Verantwortung, lieben Cross- funktionales Denken und tauschen gerne Informationen und Wissen aus, um dabei neue Dinge zu entdecken. Sie wollen ein gemeinsames Commitment anstatt hierarchischer Führung, Transparenz über den Sinn und Mehrwert ihrer Arbeit, schließlich soll Leistung anerkannt werden. Es gilt Anerkennung durch Geld mit Anerkennung durch Respekt und Wertschätzung zu ergänzen. 

Der Wertekanon in unserer Gesellschaft ist einem Wandel unterzogen und der Arbeitgeber kann nicht mehr aus beliebiger Anzahl an Bewerbern wählen. Gleichzeitig ist das negative Urteil über junge Mitarbeiter kein Faktum, sondern eine Meinung und hilft keinesfalls im täglichen Umgang zwischen Führung und MitarbeiterInnen. Nun gilt ein Grundsatz, den ich sehr gerne in meiner täglichen Coachingarbeit verwenden:  Meinung und Glaubenssätze, die faktisch nicht belegt sind, jedoch schädlich im täglichen Führungsverhalten sind, sollten keine Beachtung finden. Folglich gilt, die Stärken junger MitarbeiterInnen zu erkennen und weiterzuentwickeln, Ihnen etwas zu zutrauen, anstatt mit negativen Vorurteilen entgegenzutreten. Ich war selbst über 20 Jahre Führungskraft und weiß, dass dies schwierig sein kann. Stärken, Werte und Bedürfnisse meiner MitarbeiterInnen wahrzunehmen, ist vielleicht nicht die leichteste, jedoch die zielführendste Möglichkeit im Sinne des Unternehmens nach dem Motto: „Wenn es schwierig ist neue MitarbeiterInnen zu finden, sollte man jedenfalls auf die Bestehenden achten😊.“

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